Rechtsprechung
OLG Bamberg, 24.03.2003 - 4 U 172/02 |
Volltextveröffentlichungen (6)
- IWW
- Wolters Kluwer(Abodienst, Leitsatz/Tenor frei)
Schmerzensgeld wegen Pflichtverletzung bei der Befundmitteilung einer untersuchten Gewebeprobe; Untersuchung einer Gewebeprobe ungeklärter Herkunft als Diagnosegrundlage; Verpflichtung des Arztes zur Vermeidung unnötiger Belastungen des Patienten bei ...
- Judicialis
DÜG § 1; ; BGB § 288 Abs. 1 a.F.; ; BGB § ... 291; ; BGB § 823 Abs. 1; ; BGB § 830 Abs. 1 S. 2; ; BGB § 847 Abs. 1; ; ZPO § 92 Abs. 1; ; ZPO § 97 Abs. 1; ; ZPO § 543 Abs. 2 S. 1; ; ZPO § 708 Nr. 10; ; ZPO § 711; ; ZPO § 713
- VersR (via Owlit)(Abodienst, Leitsatz frei)
BGB § 823; BGB § 847
Schmerzensgeldanspruch nach Mitteilung der Fehldiagnose "Hodenkrebs" - rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo)
Arzthaftung: Schmerzensgeld wegen Verletzung der Schonungspflicht bei der Diagnosemitteilung
- juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)
Kurzfassungen/Presse (2)
- onlineurteile.de (Kurzmitteilung)
Patient mit falscher Krebsdiagnose zu Tode erschreckt - Mediziner muss dem Mann 2.500 Euro Schmerzensgeld zahlen
- drschmel.de (Kurzinformation)
Für eine Fehldiagnose muss unter Umständen Schmerzensgeld vom Arzt gezahlt werden
Verfahrensgang
- LG Würzburg, 27.08.2002 - 11 O 918/02
- OLG Bamberg, 24.03.2003 - 4 U 172/02
Papierfundstellen
- VersR 2004, 198
Wird zitiert von ... (2) Neu Zitiert selbst (4)
- BGH, 20.06.1989 - VI ZR 320/88
Schadensersatzpflicht des Laborarztes wegen fehlerhafter Ermittlung des …
Auszug aus OLG Bamberg, 24.03.2003 - 4 U 172/02
Da die vorliegende Beweislücke gerade die Frage betrifft, ob überhaupt ein rechtswidriges Verhalten des Beklagten oder seiner Mitarbeiter vorliegt, läßt sie sich hier auch nicht mit Hilfe der Beweiserleichterung des § 830 Abs. 1 S. 2 BGB überbrücken (vgl. - für einen ähnlich gelagerten Ausgangssachverhalt - BGH, NJW 1989, 2943 ff.). - OLG Celle, 15.06.1981 - 1 U 34/80
Auszug aus OLG Bamberg, 24.03.2003 - 4 U 172/02
Nach gefestigter Rechtsprechung ist diese Pflicht jedenfalls dann verletzt, wenn 1. die eröffnete Diagnose objektiv falsch ist, 2. dafür auch keine hinreichende tatsächliche Grundlage besteht, 3. sie den Laien auf eine schwere, unter Umständen lebensbedrohende Erkrankung schließen läßt und 4. die Art und Weise der Mitteilung unter den gegebenen Umständen auch geeignet ist, den Patienten in psychischer Hinsicht schwer zu belasten, insbesondere bei ihm Überreaktionen auszulösen (vgl. OLG Celle, VersR 1981, 1184; OLG Köln, VersR 1988, 139 und 385 sowie OLG Braunschweig, VersR 1990, 57). - OLG Braunschweig, 07.10.1988 - 4 U 2/88
Voraussetzungen für die Inanspruchnahme des Vorruhestandes; Zahlung eines …
Auszug aus OLG Bamberg, 24.03.2003 - 4 U 172/02
Nach gefestigter Rechtsprechung ist diese Pflicht jedenfalls dann verletzt, wenn 1. die eröffnete Diagnose objektiv falsch ist, 2. dafür auch keine hinreichende tatsächliche Grundlage besteht, 3. sie den Laien auf eine schwere, unter Umständen lebensbedrohende Erkrankung schließen läßt und 4. die Art und Weise der Mitteilung unter den gegebenen Umständen auch geeignet ist, den Patienten in psychischer Hinsicht schwer zu belasten, insbesondere bei ihm Überreaktionen auszulösen (vgl. OLG Celle, VersR 1981, 1184; OLG Köln, VersR 1988, 139 und 385 sowie OLG Braunschweig, VersR 1990, 57). - OLG Köln, 18.12.1986 - 7 U 147/84
Sorgfaltspflichtverletzung; Verschulden ; Haftung für eigenes Verschulden; …
Auszug aus OLG Bamberg, 24.03.2003 - 4 U 172/02
Nach gefestigter Rechtsprechung ist diese Pflicht jedenfalls dann verletzt, wenn 1. die eröffnete Diagnose objektiv falsch ist, 2. dafür auch keine hinreichende tatsächliche Grundlage besteht, 3. sie den Laien auf eine schwere, unter Umständen lebensbedrohende Erkrankung schließen läßt und 4. die Art und Weise der Mitteilung unter den gegebenen Umständen auch geeignet ist, den Patienten in psychischer Hinsicht schwer zu belasten, insbesondere bei ihm Überreaktionen auszulösen (vgl. OLG Celle, VersR 1981, 1184; OLG Köln, VersR 1988, 139 und 385 sowie OLG Braunschweig, VersR 1990, 57).
- LG Berlin, 09.12.2008 - 5 O 467/07
Anspruch auf Schmerzensgeld nach dem Produkthaftungsgesetz ( ProdHaftG ) gegen …
Nach OLG Karlsruhe VersR 1988, 1134 f. und OLG Bamberg VersR 2004, 198 f. ist bei einem Diagnosefehler, der einen dringenden Verdacht auf einen Krebs attestiert, die daraus resultierende Angst schmerzensgeldfähig. - LG Limburg, 14.10.2022 - 4 O 114/21 Vergleichbar scheinen vielmehr die Entscheidungen des OLG Bamberg, Urteil vom 24.03.2003, 4 U 172/02 (falscher Tumorverdacht), AG Westerstede vom 27.01.2020, 27 C 101/19 (Psychische Beeinträchtigung/Schock/Angst mit Schlafstörungen, KG vom 15.03.2004, 12 U 103/01 (psychische Störung mit körperlichen Folgen), AG Lüdenscheid vom 26.08.2004, 92 C 110/04 (Angst vor Hepatitisinfektion), AG Köln vom 19.11.2008, 141 C 3/08 (Fehldiagnose Aids), wobei vorliegend zu berücksichtigen ist, dass die psychische Beeinträchtigung der Klägerin für etwa sieben Wochen dem Abbrechen der Ärmchen zugerechnet werden kann.